Jedes Jahr am letzten Wochenende der Herbstferien treffen sich die Trainer und Betreuer der Jugendabteilung von Germania Enkheimzu einem traditionellen gemeinsamen Wochenende, meistens auf der Wegscheide. Es findet dann immer eine ausführliche Jugendausschusssitzung statt, Fortbildung und ein gemeinsames Arbeiten an den Strukturen der Ausbildung und Betreuung unserer immer etwa 20 Jugendmannschaften stehen auf der Tagesordnung. Darüber hinaus natürlich auch Spaß und Geselligkeit, ein Kennenlernen, ein voneinander lernen und eine Gemeinschaft im Verein sind weitere positive Begleiterscheinungen. So gab es auch in diesem Jahr exklusiv für die Teilnehmer des Trainer und Betreuer Wochenendes ein kleines Geschenk, nämlich eine schwarze Mütze mit Germaniawappen, welche wir auf dem Foto auch an einigen Teilnehmern sehen. Zum Glück war die Mütze nur der Jahreszeit angemessen nicht dem tatsächlichen Wetter, wir hatten nämlich noch etwa 20° und konnten noch ohne Winterkleidung herumlaufen.
Tradition hat auch die gemeinsame Ausübung des Fußballsports, diesmal auf der grünen Wiese des Riedstadions in der etwas größeren Form des Funino, nämlich Formino, 5 gegen 5 auf 4 Tore. Doch Eins nach dem anderen. Aus Gründen ging es dieses Jahr nicht zur Wegscheide, was einerseits an der Wegscheide lag, weil dort keine Verpflegung angeboten werden konnte, andererseits daran, dass trotz Herbstferien Ligaspiele stattfanden und einige Trainer und Betreuer vor Ort bleiben mussten, um ihre Mannschaft zu betreuen. Sie hätten daher nicht zur Wegscheide fahren können, der Veranstaltung im Riedstadion konnten sie jedoch beiwohnen. Hier gibt es ja auch eine ganz tolle Infrastruktur.
Der Hauptvortrag wurde von Volker Stiege, einem früheren Germania Trainer gehalten, welcher nunmehr eine Praxis als Physiotherapeut eröffnet hat und leider nicht mehr Freizeit, um dem Trainer Hobby nachgehen zu können. Das hoch aktuelle Thema Vorbeugung und Therapie im Fußball wurde informativ und prägnant aber auch unterhaltsam dargeboten. Zum Beispiel kennen bestimmt viele die sogenannte Pechregel, die bei Verletzungen eigentlich grundlegend gilt: P wie Pause, die Aktivität sofort beenden. E wie Eis, die betroffene Stelle ca. 10-15 Minuten kühlen. C wie Compression, einen Kompressionsverband mit mäßigem Zug anlegen, Vorsicht nicht Abbinden und nach etwa 2 Stunden lockern. H wie hochlegen, das betroffene Körperteil hochlagern und ruhigstellen. Dies und viel mehr wurde thematisiert, es hat sich gelohnt.
Der strukturelle Teil, also die immer vorhandenen Ideen und Überlegungen, wie wir uns als Fußballverein noch besser aufstellen können beschäftigte sich dieses Jahr mit den Mannschaften der Jüngsten und der immer wiederkehrenden Problematik, der Trennung der Mannschaften, wenn zu viele Kinder eines Jahrganges sich angemeldet haben. Wir wollen grundsätzlich bei Germania Enkheim jedem kleinen Kind, welches sich zum Fußball anmelden möchte eine Möglichkeit bieten, diesen von uns zu geliebten Sport zu betreiben. Seit Jahren halten wir das Jahrgangsprinzip sehr hoch, wir bilden Teams mit Kindern des gleichen Jahrgangs immer wenn etwa 13,14 oder 15 Kinder beisammen waren wurde nach Möglichkeit eine neue Mannschaft aufgemacht, tatsächlich waren zu diesen Zeitpunkt aber meistens bereits 20 oder mehr Kinder vorhanden, was sehr häufig zu Verdrückungen führte, da es eine richtig faire Regelung der Trennung der Mannschaften nicht geben kann, selbst wenn sie fair sein sollte vermag dies nicht jeder einzusehen.
Ein ganz entscheidender Aspekt hat sich jedoch geändert, wir spielen im Kinderfußball nicht mehr 7 gegen 7 auf große Tore, sondern wir spielen Funino, 3 gegen 3 auf 4 Minitore. Dies bedeutet, dass niemand mehr auf die Ersatzbank muss, es können einfach weitere Dreierteams für den jeweiligen Vormittag aufgemacht werden. Lange haben wir diskutiert, ob es überhaupt noch erforderlich ist, einen Jahrgang zu trennen und Konstellationen erarbeitet, dass dies wahrscheinlich nicht mehr nötig sein wird. Allerdings muss es hier zu Veränderungen kommen, was auch die Mitarbeit der Eltern angeht, ein Verein wie Germania Enkheim braucht viele Menschen, die bereit sind, ehrenamtlich mitzuhelfen und dies sind zu allererst die Eltern der Kinder, die gerne Fußball spielen möchten. Hier soll verstärkt gleich bei der Anmeldung um Mitarbeit geworben werden. Es kann nicht ein einzelner Trainer mehr als eine gewisse Anzahl von Kindern betreuen, er braucht mindestens Hilfe in Form von Assistenztrainern, Betreuern oder Jungtrainern, sind diese Positionen nicht besetzt, können notfalls weitere Kinder erst dann aufgenommen werden, wenn wieder Betreuungspersonen vorhanden ist. Zur Not müssen erstmals bei unserem Verein auch Wartelisten eingeführt werden, was wir natürlich mit aller Kraft vermeiden wollen, da die Kinder ja sofort anfangen können sollen, was es zu ermöglichen gilt.
Ein weiterer ganz wichtiger Punkt besteht daher darin, dass Fußball ein Mannschaftssport bleibt und die Kaderplätze nicht auf Dauer von Kindern belegt sein können, welche nur sporadisch bei Training oder Spiel auftauchen. Wenn Mannschaftssport, dann richtig. Natürlich wird es Probephasen geben, dann aber muss man sich bekennen, will man Fußballspielen oder nicht. Ein Fußballverein ist kein Supermarkt, wo man mal hingehen kann oder auch nicht, ein Unternehmer der damit Geld verdient hält im Supermarkt schon immer ein Angebot parat. Bei einem Verein wie bei uns verdient niemand Geld, Angebote kann es daher nur dann geben, wenn viele mithelfen, hierfür werden sie mit Dingen belohnt, die man nicht kaufen kann, wenn sie sich einbringen.
Zu den Dingen die man nicht kaufen kann gehörte auch das sich anschliessende wunderbare Trainer und Betreuerspiel gemeinsam mit den Kindern, die uns auf dem Forminofeld zeigten, dass sie schon viel gelernt haben.
Abends nach dem Grillen verfolgten wir dann noch das intensive und hochklassige Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund, in welchen Dortmund wahrscheinlich das Glück dieser Saison schon verbraucht haben könnte. Anschließend geselliges Beisammensein bis tief in die Nacht, es hat auch dieses Jahr wieder viel Spaß gemacht. Im nächsten Jahr wird die Tradition fortgesetzt, letztes Wochenende der Herbstferien, entweder wieder im Riedstadion oder auf der Wegscheide oder auch ganz woanders, die Planungen werden bald begonnen.