Nach der kurzen Vorbereitung zum Ende der Sommerferien war unser Spielplan zum Saisonbeginn durchaus anspruchsvoll. Sechs Spiele, davon 4 Pflichtspiele, standen innerhalb von 3 Wochen an.
Den Anfang machten die Freundschaftsspiele gegen die DJK SSG Darmstadt und die Spvgg Oberrad III. In beiden Begegnungen waren wir auf unterschiedliche Weise gefordert und konnten entscheidende Impulse daraus gewinnen. War es das eine Mal das konsequente „ins Abseits gestellt werden“ und das Abwehrverhalten bei langen Bällen, mußten wir das nächste Mal mit der eigenen Unordnung und selbst verschuldeten Ballverlusten vor dem eigenen Tor umgehen lernen. In beiden Spielen traf jeweils der Gegner zum ersten Tor. Der eigenen Stärke zu vertrauen, diese nicht überhastet zu nutzen und das Match zu drehen, kann sich ebenfalls positiv für ein Team auswirken. Da wir siegreich aus den Partien hervorgingen, haben wir die Aufgabe augenscheinlich gemeistert.
Unser Pflichtspielbeginn war der Start in der ersten Runde im Kreispokal gegen die Union aus Niederrad. Die besseren Voraussetzungen waren auf unserer Seite da der Gegner, aufgrund der nicht fertiggestellten Baustelle auf dem eigenen Platz, praktisch noch nicht ins Training einsteigen konnte. Das Ergebnis fiel dann auch trotz verschiedener Aufgaben- und Umstellungen bei den Spielern recht deutlich aus. Trotzdem waren Ungenauigkeiten und individuelle Fehler erkennbar, die sich in den zukünftigen Spielen schnell negativ für uns auswirken können. Die Freude über die 3 Siege war daher mit einer eindeutigen Warnung des Trainers, die Spielprinzipien nicht zu vergessen und niemals nachzulassen verbunden.
Wie wertvoll das war, zeigte sich im nur 6 Tage später stattfindenden Pokalspiel in Runde 2. Nach einer aufregenden Terminfindung trafen wir auswärts, an einem für uns ungewohnten Freitagabend, auf den 1. FC aus Rödelheim. Dieser war gut vorbereitet und machte uns das Leben schwer. Das Spiel ging während der regulären Spielzeit hin und her, erneut begleitet von Ungenauigkeiten und einer zu deutlich ausgeprägten „Kopf durch Wand“-Mentalität. Einige Abschlüsse hätten mit etwas mehr Ruhe und Übersicht früher das Spiel für uns entscheiden können. Immerhin war der Wille spürbar und die Mannschaft fand immer besser ihre Rolle im Spiel. Das gegenseitige Motivieren und Coachen unter den Spielern, war von außen zum Ende des Spiels deutlich wahrnehmbar. Wie es sich für einen guten Pokalkrimi gehört, ging es in die 2x fünfminütige Verlängerung. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts dann das erlösende Tor. Nachdem der Ball erst den rechten und dann den linken Pfosten traf, fand er den Weg hinter die Torlinie. Die zweite Hälfte der Verlängerung war dann aus unserer Sicht Ergebnis halten. Aus Sicht des Gegners, der Wille unbedingt das Tor zum Neunmeter-Schießen zu machen. Und es wurde durchaus nochmal gefährlich. Die Unordnung vor dem Tor konnte unser Torwart aber erfolgreich klären und der Jubel zum Erreichen der 3. Runde war riesengroß.
Die Spielpause dagegen war sehr kurz. Freitagabend Pokal und Sonntagvormittag das erste Spiel in der Kreisliga. Gleich zu Beginn ein echter Kracher mit der 2. Mannschaft von Makkabi Frankfurt. Obwohl ein Jahr jünger, trat ein wirklich spielstarker Gegner bei uns im Riedstadion an. Das ursprünglich als Auswärtsspiel geplante Match wurde erst an der Bertramswiese, dann auf dem Hartplatz am Ginnheimer Spargel und dann bei uns angesetzt. Für beide Mannschaften letztendlich sicher eine vernünftige Entscheidung. Das Spiel offenbarte die Stärken und Schwächen beider Teams. Wir fanden schlecht in den Spielfluss, weil wir immer wieder erfolgreich angelaufen wurden und den Ball unnötig verloren. Immerhin wurde konsequent und diszipliniert zurück gearbeitet. Unsere wenigen Abschlüsse waren trotz guter Position insgesamt zu harmlos. Das änderte sich leicht in der 2. Hälfte. Deutlichere Torchancen ergaben sich, weil wir jetzt etwas besser in der Lage waren durch individuelle Stärke Gegner zu überspielen und etwas mehr Platz zu haben. Ein gut platzierter Schuss wurde schließlich in der 40. Minute vom Makkabi-Torwart abgewehrt und von einem nachrückenden Spieler zum 1:0 versenkt. In den restlichen 20 Minuten gab es weitere Chancen auf beiden Seiten aber mit dem besseren Ende für Enkheim. Es blieb bei dem einen Tor. Die Haupterkenntnis des Spiels - Auch wenn der Kampf angenommen wurde und wirklich jeder für jeden gekämpft hat, ist spielerisch noch deutlich Luft nach oben. Immerhin war in der Hinsicht zum Ende des Spiels eine kleine Verbesserung erkennbar.
Ob eine Trainingswoche reicht, um die Stabilität zu verbessern und Spielwitz wieder zu festigen, wurde bei unserem Ligaheimspiel gegen den VFR aus Bockenheim mit einem „Jein“ beantwortet. Etwas ersatzgeschwächt starteten wir sehr ambitioniert in die Partie. Die ersten 20 Minuten gehörten uns und der VFR war mit unserer Führung zum 1:0 noch gut bedient. Dann jedoch kassierten wir 8 Minuten vor der Pause den Ausgleich weil wir nicht klären konnten und unsere Unordnung ausgenutzt wurde. Bereits jetzt zeigte sich, dass so mancher Spieler heute nicht konzentriert war und das Umschaltspiel von Offensive zu Defensive im Zeitlupentempo lief. Wir sind jetzt auf einem Niveau wo das hart bestraft werden kann. Nach einem „Flutschfingertor“ fielen dann folgerichtig das 1:3 & 1:4 aus unserer Sicht.
Fazit: Für die 2010er von Germania Enkheim war es sicher einer der erfolgreichsten Starts in eine Saison. Rechnet man die Spiele unmittelbar vor den Sommerferien dazu konnten wir 7 von 9 Spielen zu unseren Gunsten entscheiden. Ergebnisse sind das eine. Es muß aber unser Anspruch sein, die definierten Saisonziele fokussiert zu verfolgen und uns weiter zu verbessern. Die Gegner haben uns unsere derzeitigen Grenzen aufgezeigt aber auch in welchen Bereichen wir aktuell das reifere Team sind. Wir werden alles geben, um uns als Mannschaft aber auch individuell noch mehr zu steigern.